Viele Sportler*innen verfolgen in erster Linie ein Ergebnisziel – beispielsweise
- „Eine Medaille bei einem internationalen Wettkampf“
- „Die Teilnahme an einer mehrtägigen Alpenüberquerung“
- „Den Berlin Marathon zu finishen“ oder
- „Die Aufnahme in den Kader“.
Diese Art von Ziel ist wichtig. Mein Ergebnisziel hält mir immer wieder vor Augen, WAS ich erreichen möchte, WOFÜR ich regelmäßig und diszipliniert trainiere. Um dieses Ziel erfolgreich für meine eigene Motivation zu nutzen, ist folgendes essentiell:
Das Ergebnisziel sollte nach der bekannten SMART Formel – ich habe sie noch um 4 TIPPs erweitert – formuliert sein. Idealerweise ist es auch visualisiert und mit einem Gefühl hinterlegt (detaillierte Anleitung s. angefügte Bilder).
Ein Ergebnisziel alleine ist jedoch nicht ausreichend – denn auf Ergebnisziele habe ich als Sportler*in keinen direkten Einfluss. Ich kann im Wettkampf meine absolute Höchstleistung zeigen und meine Konkurrenz kann trotzdem besser sein. Meine Trainingsvorbereitung kann perfekt verlaufen, ich bin auf der Höhe meiner körperlichen und mentalen Leistungsfähigkeit, aber der Wettkampf wird abgesagt – gerade in der momentanen Zeit ein ganz bekanntes Phänomen.
Damit ich meinen eigenen Erfolg nicht von der Erreichung meiner Ergebnisziele abhängig mache und somit von Ereignissen, die ich selbst nicht aktiv beeinflussen kann, sollte jede*r Sportler*in das persönliche Ergebnisziel in Leistungs- und Prozessziele herunter brechen.
Leistungsziele beschäftigen sich mit der Frage:
WIE möchte ich mich verbessern? Welches konkrete Ziel – bezogen auf meine eigene Leistung – verfolge ich?
Hierbei handelt es sich beispielsweise um:
- die Verbesserung der eigenen persönlichen Bestleistung
- die Fähigkeit, eine bestimmte Strecke zu laufen
Auch Leistungsziele sollten bestenfalls nach SMART und TIPP definiert werden. Leistungsziele sind unabhängig von Platzierungen, Wettkämpfen und anderen nicht-beeinflussbaren Faktoren. Sie beziehen sich rein auf deine Leistungsfähigkeit.
Prozessziele brechen wiederum deine Leistungsziele herunter und bringen dich in die Umsetzung. Sie beschäftigen sich mit der Frage:
WAS muss ich genau tun, WAS muss ich verbessern, um mein Leistungsziel zu erreichen?
Das können beispielsweise sein:
- gezielte Technikverbesserung
- mentale Fähigkeiten wie z.B. Konzentration
- Steigerung meiner Schnelligkeit
Prozessziele unterstützen dich, deine Leistungsziele zu erreichen und bilden die Inhalte deines Trainings. Prozessziele kannst du durch dein Training aktiv beeinflussen, immer wieder überprüfen und gegebenenfalls dein Training dementsprechend anpassen, sodass du deinem Leistungsziel Schritt für Schritt immer näherkommst. Im Idealfall tragen Prozessziele auch dazu bei, dass du dein Ergebnisziel erfüllst.
Jetzt kommt deine Umsetzung: Wie sehen deine Zielsetzungen aus? Denke daran, die Mehrheit aller Sportler*innen fokussieren sich primär nur auf Ergebnisziele. Enttäuschung und Frustration sind – trotz persönlicher Bestleistungen – hoch, wenn sich diese nicht erfüllen. Mit Leistungs- und Prozesszielen machst du nicht von äußeren Rahmenbedingungen und Einflüssen abhängig – du nimmst deine Leistung und somit auch deinen Erfolg gezielt selbst in die Hand.
Abrunden kannst du deine Zielpyramide mit einem persönlichen Motto-Ziel, welches dich im Alltag, im Training und im Wettkampf begleitet. Motto-Ziele helfen dir, dich immer wieder an den Grund zu erinnern, WIESO du deinen Sport ausübst. Sie stehen für deine persönliche Haltung, die du deinem Sport und deinem Ziel entgegenbringst. Nimm hierfür gerne die Zielbilder- und Gefühle, die dein Ereignisziel mit sich bringen, als Grundlage.
Ich wünsche dir viel Erfolg – und vor allem Freude – auf dem Weg zu deinen Zielen.
Du möchtest Feedback zu der Definition deiner Ziele oder interessierst dich für Sport Mentaltraining / sportpsychologisches Mentoring? Kontaktiere mich gerne: info@erfolgdurchbegeisterung.de
Madeleine Ullrich
(dipl.) sportpsychologische Beraterin & Sport Mentaltrainerin
Erfolgdurchbegeisterung.de